Autor: Kai Meyer
Titel: Phantasmen
Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Jugendbuch
ISBN: 9783551582928
Klappentext
Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf - die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich.
An der Absturzstelle eines Flugzeuges, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen.
Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen.
Dann erscheinen die Geister.
Doch diesmal lächeln sie.
Und es ist ein böses Lächeln.
Meine Meinung
Eines Tages tauchen überall auf der Welt die Geister
von Verstorbenen auf, sie verharren ganz starr und es geht keine
Gefahr von ihnen aus. Rain und ihre Schwester Emma sind auf dem Weg
zum Absturzort der Maschine, mit der ihre Eltern unterwegs waren um
dort auf das Erscheinen ihrer Geister zu warten und sich von ihnen zu
verabschieden. Doch plötzlich fangen die Geister an zu lächeln und
jeder, der sich in einem bestimmten Radius dazu befindet, stirbt. Sie
können gerade noch entkommen und treffen auf Tyler, der dort auf den
Geist seiner großen Liebe Flavie warten wollte. Schon bald kommen
die drei dahinter, dass noch mehr hinter dem Auftauchen der Geister
steckt, als zunächst gedacht.
Durch den Klappentext bin ich mit hohen Erwartungen
an dieses Buch heran gegangen, denn durch die knapp umrissene
Handlung sticht es auf Anhieb aus dem momentan recht einseitigen
„Jugendbuch-Knäuel“ um Vampire und Co. heraus. Leider hatte ich
beim Lesen trotzdem das Gefühl, dass die Geister an sich für mich
eine zu geringe Rolle eingenommen haben. Vielmehr steht das Drumherum
um Emma, Rain und Tyler im Vordergrund. Vielleicht kommt es mir auch
nur so vor, weil ich mir etwas anderes unter dem Buch vorgestellt
hatte. Mir fehlte schlicht ein bisschen Nervenkitzel.
Außerdem bin ich nicht ganz überzeugt von der
kleinen Liebesgeschichte. Flavie soll Tylers große Liebe gewesen
sein, wegen der er sich extra auf den Weg zum Absturzort gemacht hat,
aber dann verliebt er sich doch recht schnell in Rain. Die
Liebesgeschichte wird zwar nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt
aber natürlich kann man sich eins und eins zusammen reimen.
Rains Schwester Emma ist seit dem Tod der Eltern sehr
in sich gekehrt und Rain hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu
beschützen und für sie zu sorgen. Mir gefällt die Entwicklung, die
die Charaktere, insbesondere Emma, im Laufe der Geschichte durch
machen. Emma ist einfach ein toller vielschichtiger Charakter.
Die Idee des Buches ist gut und für mich neu, leider
hapert es aber etwas an der Umsetzung. Für meinen Geschmack sind
einfach zu viele Themen in ein so verhältnismäßig dünnes Buch
gepackt und zu kurz abgehandelt worden. Es ging mir alles zu schnell,
plötzlich ist alles vorbei. Das ist definitiv noch ausbaufähig!
Das klingt jetzt vielleicht alles sehr negativ aber
tatsächlich hat mir das Buch, obwohl ich etwas anderes erwartet
hatte, recht gut gefallen. Es liest sich flüssig und die Worte
konnten die passenden Bilder in mir heraufbeschwören. Auch das Ende
ist gelungen und voller Hoffnung. Ich hätte mir alles nur etwas
ausführlicher gewünscht. =)
Eine prägnante und überlegte Meinung! Schön, dass du den Ausbau der Charaktere so gut beleuchtest! Vielleicht könnte man noch ein paar mehr Worte zur Stilistik und zum Spannungsbogen verlieren... Wem würdest du das Buch empfehlen? Wie siehst du es im Vergleich mit anderen Kai Meyer-Werken? liebe Grüße
AntwortenLöschenDanke für deinen Kommentar. Da es..ich gestehe..das erste Buch von Kai Meyer ist, dass ich gelesen habe, kann ich es noch nicht mit anderen Werken vergleichen. Ich arbeite aber fleissig daran ;)
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