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Autor: Grace McCleen
Titel: Wo Milch und Honig fließen
Verlag: DVA
Erscheinungsjahr: 2013
Genre: Roman
ISBN: 9783421045461
Klappentext
Menschen aus Pfeifenputzern, Häuser aus Keksschachteln, Wattewolken und
ein Spiegelsee. Die zehnjährige Judith hat sich in ihrem Zimmer eine
kleine Welt geschaffen, ganz für sich allein. In der Schule wird sie
gehänselt, weil sie anders ist, sich von der sündigen Welt fernhalten
muss. Ihr streng religiöser Vater hat kein Ohr für ihre Nöte, die Mutter
hat sie nie kennengelernt. Vielleicht, denkt Judith, wenn ich es hier
drinnen schneien lasse, mit Rasierschaum, Watte und Daunenfedern, fällt
am Montag die Schule aus. Als sie am nächsten Tag die Vorhänge öffnet,
ist tatsächlich alles weiß. Judith hat ihr erstes Wunder bewirkt. Und
damit fangen ihre Probleme erst richtig an … Grace McCleen hat einen
herzzerreißenden Roman über Gut und Böse, Glaube und Zweifel, über
Liebe, Verlust und Erlösung geschrieben, mit einer bezaubernden jungen
Heldin. Ein Schicksal, das tief bewegt.
Meine Meinung
Judith leidet nicht nur unter ihren Klassenkameraden, die
sie aufgrund ihrer streng religiösen Erziehung (Zeugen Jehovas) bzw. der damit
verbundenen „Eigenarten“ (bspw. muss sie ihren Vater bei den Hausbesuchen
begleiten) mobben und ihr teilweise sogar ganz aus dem Weg gehen, sondern auch
unter ihrem Vater, der sie nicht versteht und sich nicht in sie hineinfühlen
kann. Ihre Mutter ist bereits bei ihrer Geburt gestorben und Judith macht sich
dafür mitverantwortlich. Aus diesen Gründen erschafft sie sich in ihrem Zimmer
ihre ganz eigene kleine Welt, in der alles so abläuft, wie sie es möchte. Als
es eines Morgens tatsächlich geschneit hat, nachdem sie es am Vorabend in ihrer
Miniaturwelt hat schneien lassen, glaubt Judith, dass sie Wunder bewirken kann.
Mich hat Judiths Schicksal wirklich sehr berührt und bewegt.
Sie hat es aufgrund ihres streng religiösen Vaters und der ständigen Angst in
die Schule zu gehen unglaublich schwer im Leben und flüchtet sich deshalb in
eine Phantasiewelt und in den Glauben daran, dass sie mit Gottes Hilfe Wunder
in der realen Welt bewirken kann. Dieses ufert immer mehr aus und macht ihr das
Leben nur noch zusätzlich schwerer.
Judith beschreibt alles sehr detailliert und malerisch und
ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen und fand auch die Einblicke in ihr
religiöses Leben sehr interessant und aufschlussreich. Ihre Geschichte empfand
ich als sehr tiefgründig und eindringlich, gerade als sich alles immer weiter
zuspitzt. Zwischendurch gab es allerdings auch die ein oder andere Länge,
weswegen ich „nur“ vier Sterne vergeben kann.
Ich hatte im Vorfeld zwar etwas anderes erwartet und das Buch ist sicherlich keine leichte Kost aber auf jeden Fall lesenswert, wenn man sich durch das übergeordnete Thema Religion nicht abschrecken lässt!
Ich hatte im Vorfeld zwar etwas anderes erwartet und das Buch ist sicherlich keine leichte Kost aber auf jeden Fall lesenswert, wenn man sich durch das übergeordnete Thema Religion nicht abschrecken lässt!
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